Osterinfo

Ostern

Das Wort Ostern kommt wahrscheinlich von Ostara, dem Namen einer germanischen Frühlingsgöttin. Ihr Fest feierte man in vorchristlicher Zeit, wenn im Frühling die Tage länger werden.  Der Name Ostern bedeutet "(Morgen)Licht" und ist verwandt mit griechisch Eos und lateinisch Aurora, die Namen für die Göttin der Morgenröte.

Ostern ist das älteste Fest der Christen und Hauptfest des Kirchenjahrs. Seit dem 2. Jahrhundert feierte man Ostern als Erinnerung an den Tod Jesu Christi, seit dem 4. Jahrhundert als Fest der Freude über die Auferstehung. 325 hat die christliche Kirche auf einem Konzil das Fest der Auferstehung Christi mit dem Frühlingsfest des germanischen Lichtkults zusammengelegt.  Das Datum für Ostern ist der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.

 

Gründonnerstag

Für den Namen gibt es drei Erklärungen:

Gründonnerstag kommt von lateinisch dies viridium; an diesem Tag bekommen die christlichen Büßer die Absolution und werden wieder "grün sprießende Zweige am Weinstock Christus". Die Farbe Grün erinnert an die Sitte, an diesem Tag grünes Gemüse, Siebenkräutersuppe oder Grüne Sauce ("Frankfurter Grie Soß") mit Borretsch, Dill, Estragon, Kerbel, Kresse, Liebstöckel, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Schnittlauch und Zitronenmelisse zu essen. Grün kommt von greinen (= weinen)

Der Gründonnerstag ist der Donnerstag vor Ostern. Am Abend feierte Jesus mit seinen zwölf Jüngern das Passahmahl. Er wusch ihnen die Füße und gab ihnen Brot (n.) und Wein (m.) als seinen Leib und sein Blut. Und er erklärte ihnen, dass ihn einer von ihnen verraten und ihn Petrus verleugnen wird. Das Abendmahl bedeutet, von Jesus Abschied zu nehmen, aber sich auch schon auf seine spätere Auferstehung zu freuen.

Bis zur Osternacht schweigen die Kirchenglocken. Man sagt: "Die Glocken fliegen nach Rom."

 


Karfreitag

Das heute nicht mehr benutzte Wort Kar bedeutet "Klage, Trauer" und ist mit englisch care verwandt. Am Karfreitag starb Jesus Christus. Er wurde gefangen genommen, vor dem Hohen Rat verhört, an den römischen Statthalter Pontius Pilatus übergeben, verspottet, zum Tod verurteilt, zur Hinrichtung auf den Berg Golgota gebracht und dort ans Kreuz geschlagen. Der Tod Jesu war für die Reformatoren die Erlösung aus Schuld (f.) und Sünde (f.), war darum ein strenger Bußtag und ist heute der höchste evangelische Feiertag.

 


Der Karsamstag erinnert an die Grabesruhe Jesu.

Osternacht und Ostersonntag

In der Nacht zum Sonntag feiern die Christen ihre Freude über die Auferstehung Jesu. Ausdruck für die Freude sind das Licht, das die Christen mit der Osterkerze in die Kirche tragen, und der Klang der Kirchenglocken, die seit Gründonnerstag zum ersten Mal wieder läuten. Ein wichtiger Teil der Feier ist die Taufe.

 


Das Osterei

Das Wort Ei kommt von oiom; dieses alte Wort ist verwandt mit dem Wort Vogel und bedeutet "was zum Vogel gehört". Das Ei ist seit langer Zeit ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Schon 5000 v. Chr. haben die Menschen in Ägypten und Persien am Frühlingsfest bunt bemalte Eier verschenkt und gegessen. Die ersten Christen legten ein Ei in die Gräber ihrer Toten. Eier gelten als gesund. Besonders Eier, die am Gründonnerstag gelegt oder an Ostern geweiht werden, schützen vor Krankheit.

In der Fastenzeit durften die Christen keine Eier essen. Die Eier, die die Hühner während dieser Zeit legten, sammelte man bis Ostern. Dann wurden sie gegessen, zu anderen Speisen verarbeitet oder für Spiele verwendet.

Im Mittelalter war das Ei ein Zahlungsmittel. Der Schuldner (= jemand, der Geld geliehen und darum Schulden hatte) bezahlte an Ostern seinen Gläubiger (= jemand, der Geld verliehen hattte) - mit Eiern.  Mit Eiern bezahlten die Bauern auch ihre Zinsen für die Pacht (= die Nutzung) der Felder. Die Klöster und Kirchen verschenkten die Eier, die sie als Grundherr für die Pacht erhalten hatten, an die Armen weiter. Man färbte und bemalte die Ostereier, um sie von den nichtgeweihten Eiern unterscheiden zu können. Ursprünglich wählte man die Farbe Rot, um an das Leiden Christi und sein Blut zu erinnern. Gelb symbolisiert Erleuchtung und Weisheit, Grün Unschuld und Jugend, Orange Kraft, Ausdauer, Ehrgeiz und Wärme, Weiß Reinheit. Die ältesten Eier sind aus dem vierten Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert entstand der Brauch, Ostereier zu verstecken.

 


Der Osterhase

Das Wort Hase bedeutet "grau(braun)" und kommt von der Farbe des Tieres. Eine Eigenschaft des Hasen ist die Furchtsamkeit; furchtsame und feige Menschen nennt man darum Angsthase, Hasenfuß oder Hasenherz. Der Hase ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und ist das heilige Tier von Aphrodite, der griechischen Göttin der Liebe, und von Ostera, der germanischen Göttin der Fruchtbarkeit.

Im 17. Jahrhundert entstand der Brauch, Ostereier zu verschenken und für die Kinder im Haus und Garten zu verstecken. Man machte die Kinder glauben, dass der Osterhase die Eier bringt. Ob er selbst oder die Henne die Eier legt, ist dabei nicht so wichtig. Aber der Hase bemalt und verziert sie und trägt sie als Geschenk zu den Kindern. Osterhasen wurden als Brot und Kuchen gebacken, später produzierte die Süßigkeitenindustrie Hasen und Eier aus Schokolade.


Das Osterlamm

Das Lamm ist im Alten Testament ein Opfertier. Es wurde am Passah-Fest zum Gedenken an Gott geschlachtet. Jesus wird auch "Lamm Gottes" genannt.
Eigenschaften des Lamms sind seine Geduld und Friedfertigkeit (= Liebe zum Frieden (m.)), die weiße Farbe seines Fells symbolisiert Reinheit. In vielen Familien gehört das als Kuchen gebackene Osterlamm ganz wichtig zu Ostern.


Das Osterfeuer

Die Thematik und Symbolik des Feuers findet sich in allen Völkern und Kulturen. Die Sonne ist das Urfeuer und symbolisiert Leben, Wachstum, Wärme und
Liebe. Schon in ferner Vergangenheit haben die Menschen aus Freude über das Ende des Winters Frühlingsfeuer angezündet. Diesen Brauch haben die Christen in manchen Gegenden übernommen. Sie zünden in der Osternacht einen Holzstoss an, singen Lieder, tanzen um das Feuer, und die ganz Mutigen springen durch die Flammen.


Die Osterkerze

Die Osterkerze ist ein Symbol für das Leben, für den Sieg über den Tod und für die Hoffnung. Sie ist mit Bildern verziert: Kreuz, Baum, Taube, Lamm, Sonne und Wasser. Die griechischen Buchstaben Alpha und Omega stehen für Anfang und Ende, Geburt, Tod und Auferstehung. Die Osterkerze wird vor der Kirche am Osterfeuer angezündet, in einer Prozession mit dem Lied "Lumen Christi - Deo Gratias" ("Christus, das Licht! - Dank sei Gott!") in die Kirche getragen und brennt dort in den Gottesdiensten von der Osternacht bis Himmelfahrt.


Das Osterwasser

Das Wasser symbolisiert Leben, Jugend, Fruchtbarkeit und Gesundheit.
Früher haben sich die Christen in der Osternacht taufen lassen.

Nach einem Brauch muss man in der Osternacht zwischen Mitternacht und ein Uhr an einer bestimmten Stelle das Osterwasser holen und es - ohne zu sprechen
- nach Hause tragen. Das geweihte Osterwasser hat Segens- und Heilkraft. Die Gläubigen nehmen es mit nach Hause, es soll sie vor Krankheiten und Unglück
schützen. Berühmt für ihre geschmückten Osterbrunnen sind etliche Orte in Franken in den Tälern von Wiesent und Pegnitz. Mit dem Schmuck aus Buchsbaum, Fichtenzweigen und Palmkätzchen danken die Menschen für frisches, sauberes Quellwasser.